Avatar

Die Augen, Ohren und Stimme des Kindes im Klassenzimmer

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Wie Avatare kranken Kindern helfen können, darüber wussten die Vorstandsmitglieder im Förderverein krebskranker Trier bis vor kurzem sehr wenig.

Doch die Diplom- Psychologin und Psychoonkologin Sonja Fischbach, die seit 1994 im Mutterhaus bzw. in der Villa Kunterbunt krebskranke und schwerkranke Kinder und Jugendliche begleitet, erfuhr von diesen kleinen, nur 27 cm großen Telepräsenzrobotern, erfunden und konstruiert von dem norwegischen Start-Up Unternehmen „ No Isolation“. Die kleinen Avatare sollen Kindern und jungen Erwachsenen, meistens krebskranken – oder schwerkranken Kindern, helfen, wieder Anschluss an die Schule und ihr soziales Leben zu finden.

In Deutschland gibt es z. Zt. schätzungsweise 75 000 Kinder und Jugendliche, die aufgrund einer schlimmen Langzeiterkrankung nicht die Schule besuchen können und auch kaum am normalen sozialen Leben teilnehmen können.

Deshalb hat der Förderverein krebskranker Kinder nach Rücksprache mit großen Kinderkliniken in Berlin, Freiburg und Bonn , die bereits seit einiger Zeit die Avatare AV1 im Einsatz haben, zwei Avatare AV1 angeschafft und sie in die Obhut der Villa Kunterbunt weitergegeben. Diese gibt sie nach Bedarf und Anfrage an die entsprechenden Schulen, in denen die kranken Kinder normalerweise unterrichtet werden. „Wir haben eine große Nachfrage“, so Sonja Fischbach und so werden die kleinen Roboter, nach Klärung aller datenschutzrechtlichen Anforderungen und technischen Einrichtungen, schon direkt zum Einsatz in unserer Region kommen. Dabei werden die kleinen Helfer im Klassenraum sitzen, betreut von Klassenpaten und dem jeweiligen Klassenlehrer/-in, während das kranke Kind zu Hause über eine schnelle 5G – Verbindung auf seinem Laptop, PC oder Handy am Unterricht teilnehmen kann.

Die AV1 – Avatare können sehr viel: Gefühle zeigen, sich melden, sprechen und ein hervorragender 360 Grad Rundumblick ermöglicht den aktiven Einsatz am Unterricht. Wichtig: Sie selbst kann man nicht sehen, was für viele schwerkranke Kinder ganz entscheidend ist.

„Anschaffung, Service und Unterhaltung für die Beiden belaufen sich auf 9.000 Euro, die wir gerne in dieses tolle, innovative Projekt investieren“, so Eugen Schuh und Werner Ludgen vom Förderverein krebskranker Kinder, bei der Übergabe der beiden Avatare auf der Geschäftsstelle des Fördervereins an Dr. Block und Sonja Fischbach von der Villa Kunterbunt und Frau Dr. Maria Schlecht vom Mutterhaus.

Alle hoffen, dass mit Hilfe dieser neuen Technologie die Einsamkeit und soziale Isolation schwerkranker Kinder beendet werden kann: "No Isolation", der Anfang ist gemacht.